Das Wiki Blog - Blog-Beiträge für Januar 2022

Jan 29 2022

Hyaluronsäure bei Chondrodermatitis nodularis helicis chronica (NEWSBLOG)

Chondrodermatitis nodularis helicis chronica (CNHC) ist eine häufige Erkrankung, die durch berührungsempfindlichen Knötchen an der Helix oder Anthelix des Ohrs gekennzeichnet ist – teils mit Krustenbildung, Schuppung oder Ulzeration einhergehend und oft schwierig zu behandeln. In dieser Studie wurden 24 Patienten mit CNHC der Helix oder Anthelix mit einer oberflächlichen Injektion von 0,2 bis 0,3 ml eines High-G-Prime-Hyaluronsäure-Fillers behandelt, um ein Kissen zwischen der atrophischen Haut und dem darunterliegenden Knorpel zu schaffen. Von 23 ansprechenden Patienten war 2 Wochen nach der ersten Injektion eine Schmerzreduktion von ≥ 50 % zu verzeichnen, und diese Patienten blieben relativ asymptomatisch mit unterschiedlich langen Nachbeobachtungszeiten, wobei die längste 5 Jahre betrug. (Die Extrusion des Materials durch ein vorbestehendes Ulkus erforderte gewöhnlich eine zweite Injektion 2 Wochen später.) In dieser Fallserie stellte eine kleine Menge an Hyaluronsäure-Filler eine einfache, effektiv analgesierende und restaurierende Therapieoption bei CNHC dar. Das Verfahren könnte sich als Alternative zum Donut-Kissen entwickeln, das häufig zur Behandlung von CNHC empfohlen, aber von Patienten meist als unbequem oder umständlich empfunden wird.

Quelle:

Dermatol Surg. 2021 Mar 1;47(3):373-376. http://doi.org/10.1097/DSS.0000000000002790.

Intralesional Hyaluronic Acid Injection for Chondrodermatitis Nodularis Helicis: A Novel Treatment for Rapid Relief of Pain and Healing of Ulcerations.

Carey W.

Jan 27 2022

Kein Vorteil der Radiatio nach R0-Resektion von kutanen Plattenepithelkarzinomen (NEWSBLOG)

Die Rolle der adjuvanten Strahlentherapie bei kutanen Hochrisiko-Plattenepithelkarzinomen (cSCC) nach einer Operation mit negativen Rändern ist unklar. 33 Studien mit 3.867 Hochrisiko-cSCC wurden analysiert. Es gab keine statistisch signifikanten Unterschiede bei den progressiv verlaufenden Fällen zwischen den Gruppen mit Operation vs. Operation plus adjuvanter Strahlentherapie. Randomisierte kontrollierte Studien sind notwendig, um den fraglichen Nutzen einer adjuvanten Strahlentherapie in diesem Setting zu definieren.

Quelle:

J Am Acad Dermatol. 2021 Dec 7:S0190-9622(21)02952-2. http://doi.org/10.1016/j.jaad.2021.11.059.

Adjuvant radiotherapy may not significantly change outcomes in high-risk cutaneous squamous cell carcinomas with clear surgical margins: A systematic review and meta-analysis.

Kim Y, Lehrer EJ, Wirth PJ, Khesroh EA, Brewer JD, Billingsley EM, Zaorsky NG, Lam C.

Jan 25 2022

Pathogenetische Rolle von S. aureus bei Mycosis fungoides u. Sézary-Syndrom (NEWSBLOG)

Mycosis fungoides (MF) und Sézary-Syndrom (SS) sind repräsentative kutane Lymphome. In ihrem frühen Stadium bilden eine kleine Anzahl von Tumorzellen und eine große Anzahl von nicht-malignen Zellen eine Th1-dominante Tumormikroumgebung. Die Zunahme maligner T-Zellen geht mit einer Abnahme der CD8-positiven T-Zellen einher und resultiert in einer Verschiebung hin zu einem Th2-dominierten Milieu bei Läsionen im fortgeschrittenen Stadium. Die Ätiologie von MF/SS ist komplex, und die zugrunde liegenden pathogenetischen Mechanismen müssen im Detail noch aufgeklärt werden. Fortgeschrittene Stadien von MF/SS sind bekanntermaßen empfänglich gegenüber Staphylococcus aureus; die Mehrheit der Todesfälle wird durch schwere Infektionen verursacht. In den letzten Jahren wurde eruiert, dass S. aureus nicht nur schwere Infektionen bei CTCL verursachen kann, sondern auch eine wichtige Rolle in der Pathogenese von MF/SS spielt. Staphylokokken-Superantigene aktivieren die Proliferation von Tumorzellen und induzieren eine CD25-Hochregulation, FOXP3-Expression, IL-17-Expression und miR-155-Expression. Alpha-Toxin eliminiert nicht-neoplastische CD4-positive Zellen und CD8-positive Zellen und spielt eine wichtige Rolle bei der Selektion von Tumorzellen. Lipoprotein kann ebenfalls mit der Induktion eines Th2-dominanten Milieus assoziiert sein. Es wurde berichtet, dass eine Antibiotikumtherapie zur Eradikation von S. aureus bei der Mehrzahl der Patienten mit fortgeschrittenem CTCL eine erhebliche klinische Besserung bewirkt. Daher könnte S. aureus in Zukunft ein neues Ziel für die Behandlung von MF/SS im fortgeschrittenen Stadium darstellen.

Quelle:

J Dermatol. 2021 Dec 19. http://doi.org/10.1111/1346-8138.16288.

Pathogenesis of cutaneous T cell lymphoma: Involvement of Staphylococcus aureus.

Fujii K.

Jan 23 2022

Maligne Tumoren in kongenitalen Riesennävi (NEWSBLOG)

Obwohl kongenitale melanozytäre Riesennävi als prämaligne angesehen werden, sind die Inzidenz und die Risikofaktoren einer malignen Transformation umstritten. Diese monozentrische, konsekutive Studie umfasste 152 Patienten mit kongenitalen Riesennävi. Sieben Malignome wurden gefunden (4,6 %; 4 Melanome, 2 Rhabdomyosarkome und 1 maligner peripherer Nervenscheidentumor). Das Risiko für Malignität stieg mit der Nävusgröße, aber der Unterschied war statistisch nicht signifikant. Die Autoren schlussfolgern, dass eine maligne Transformation von kongenitalen melanozytären Riesennävi nicht ignoriert werden kann; bei Patienten mit Nävi ≥ 10 cm sollten eine frühzeitige chirurgische Resektion und regelmäßige Nachsorgen durchgeführt werden.

Quelle:

Dermatol Surg. 2021 Dec 21. http://doi.org/10.1097/DSS.0000000000003341.

Risk of Malignant Transformation Arising From Giant Congenital Melanocytic Nevi: A 20-year Single-center Study.

Kim JY, Jeon JH, Choi TH, Kim BJ.

Jan 20 2022

Flugreisen mit silberhaltigen Wundauflagen (NEWSBLOG)

Flughafen-Metalldetektoren verwenden fortschrittliche Millimeterwellen-Bildgebungstechnologie mit nichtionisierender Hochfrequenzenergie, um Passagiere auf metallische und nichtmetallische Bedrohungen zu untersuchen. Einige Geräte haben die zusätzliche Fähigkeit, wertvolle Metalle im Milligrammbereich zu erkennen. Die unten zitierte Veröffentlichung beschreibt erstmals einen Patienten mit einem silberhaltigen Wundverband, der einen Alarm ausgelöst hat.

Quelle:

Dermatol Surg. 2021 Dec 14. http://doi.org/10.1097/DSS.0000000000003356

Use Caution When Traveling and Wearing Medical Dressings: Foam Dressings Containing Silver May Set Off Metal Detectors.

Kesaria S, Armenta AM, Gleghorn K, Wagner RF Jr.

Jan 17 2022

Aciclovir-resistenter Herpes simplex (NEWSBLOG)

Patienten mit Dedicator of Cytokinesis 8 (DOCK8)-Mangel sind anfällig für die Entwicklung schwerer viraler Hautinfektionen, einschließlich Herpes-simplex-Virus (HSV). Die unten zitierte Publikation berichtet über ein junges Mädchen mit homozygotem DOCK8-Mangel, das trotz Aciclovir-Prophylaxe eine kulturell HSV-positive Hautläsion entwickelte. Eine Remission dieser Läsion wurde nur nach Zugabe von Foscarnet zum Behandlungsschema beobachtet. Prophylaktisches Aciclovir kann folglich zur Suppression von kutanem HSV bei Patienten mit DOCK8-Mangel unzureichend sein, und ein hoher Verdachtsmoment für Virusresistenz ist erforderlich, um bei diesen Patienten unverzüglich eine geeignete antivirale Behandlung einzuleiten.

Quelle:

Cutis. 2021 Oct;108(4):218-220. http://doi.org/10.12788/cutis.0364.

Acyclovir-Resistant Cutaneous Herpes Simplex Virus in DOCK8 Deficiency.

Hopkins CR, Lowe N, Lee G.

Jan 15 2022

Apremilast off-label bei Morphea (NEWSBLOG)

Diese Fallserie von 5 Patienten zeigte eine signifikante Remission von therapierefraktärer Morphea nach PDE4-Hemmung mit Apremilast. Bei 4 Patienten wurde eine Verbesserung in 1 Monat oder weniger festgestellt. Ein Patient brach die Medikation wegen gastrointestinaler Nebenwirkungen ab.

Quelle:

JAAD Case Rep. 2021 Nov 25;19:58-63. http://doi.org/10.1016/j.jdcr.2021.11.009.

Apremilast as a treatment for morphea: A case series.

Koschitzky M, Khattri S.

Jan 13 2022

Permethrin-Resistenz bei Skabies? (NEWSBLOG)

Viele Patienten sprechen nicht auf die antiskabiöse Standard-Behandlung an. Ärzte zögern häufig, Permethrin wiederholt zu verwenden, obwohl ein Behandlungsversagen eher auf eine Nichteinhaltung der Behandlung als auf eine Permethrin-Resistenz zurückzuführen sein kann. Diese Studie zielte darauf ab, die Permethrinresistenz von Milben zu untersuchen, und zwar von Patienten, die trotz Permethrinbehandlung mindestens 3 Monate lang an Skabies erkrankt waren. Es wurden nur Parasiten eingeschlossen, die bei der Probe-Entnahme nicht beschädigt wurden, nicht fragmentiert waren und volle Bewegunglichkeit zeigten. Die Milben wurden in vier Gruppen mit jeweils 15 Parasiten eingeteilt. Auf die Kontrollgruppe wurde Immersionsöl getropft und den Studiengruppen wurden 5%, 7% und 10% Permethrin zugesetzt. Die Reaktionen der Milben auf die applizierten Lösungen wurden mit einem Digitalmikroskop untersucht. Alle Lösungen, mit Ausnahme der Kontrollgruppe, töteten die Skabiesmilbe ab. Die mittlere Überlebenszeit in den 5%, 7% und 10% Permethrin-Gruppen betrug 360 ± 33,2, 340 ± 31,4 bzw. 320 ± 30,2 min. Die mittlere Überlebenszeit in der Kontrollgruppe betrug 46 ± 1,5 h. Es wurde bei diesen Untersuchungen keine Resistenz gegen Permethrin festgestellt, das somit seinen Platz als First-Line-Substanz in der topischen Skabiesbehandlung behaupten sollte. Noncompliance und nicht Permethrinresistenz scheint der zugrunde liegende Faktor für die Chronizität der Skabies zu sein.

Quelle:

Dermatol Ther. 2021 Dec 13:e15260. http://doi.org/10.1111/dth.15260.

Is there a really resistance to scabies treatment with permethrin? In vitro killing activity of permethrin on Sarcoptes scabiei from patients with resistant scabies.

Yürekli A.

Jan 10 2022

Atypische Hand-Fuß-Mundkrankheit (NEWSBLOG)

Über das Auftreten einer atypischen Variante der Hand-Fuß-Mund-Krankheit (HFMK) wird erst seit wenigen Jahren berichtet. Dabei wurden Ausbrüche in Europa, Asien, den USA und Südamerika beschrieben. Die atypische HFMK wird durch eine neue Variante des zu den Enteroviren gehörenden Coxsackie-Virus A6 verursacht und über Tröpfcheninfektionen oder fäkal-oral übertragen. Mit einem oftmals vorausgehenden Prodromalstadium wird die Erkrankung häufig von hohem Fieber und einem deutlich reduzierten Allgemeinzustand begleitet. Klinisch zeigt sich ein papulöses oder vesikulobullöses Exanthem, das im weiteren Verlauf mit konfluierenden Bullae, Krustenbildung und Ulzerationen einhergehen kann. Zu den Prädilektionsstellen zählen im Gegensatz zur „klassischen“ HFMK die Hand- und Fußrücken, Unterarme und Unterschenkel sowie Körperstamm und Nacken. Eine orale Beteiligung kann vorliegen, ist jedoch sehr selten. Die Therapie ist in der Regel rein symptomatisch, und meist kommt es innerhalb von 7 bis 14 Tagen zu einer folgenlosen Abheilung. Die Diagnosestellung kann Probleme bereiten, da das polymorphe klinische Bild der atypischen HFMK viele Differenzialdiagnosen zulässt. Anhand der vorliegenden Übersicht soll ein bisher noch wenig beschriebenes, jedoch gehäuft auftretendes Krankheitsbild näher dargestellt werden.

Quelle:

Hautarzt. 2019 Dec;70(12):964-968. http://doi.org/10.1007/s00105-019-4452-2

Atypische Hand-Fuß-Mund-Krankheit.

Kuntz T, Koushk-Jalali B, Tigges C, Silling S, di Cristanziano V, Wieland U, Oellig F, Kreuter A

Jan 06 2022

Atopische Dermatitis und Ernährung (NEWSBLOG)

Die atopische Dermatitis kann zu erheblichen Beeinträchtigungen des Schlafs und der Lebensqualität führen und tritt häufig bei Kindern auf; daher haben sichere und natürliche therapeutische Optionen eine beträchtliche Anziehungskraft. In den letzten Jahrzehnten hat die Prävalenz der Neurodermitis in den Industrienationen zugenommen. Es wird angenommen, dass Umweltfaktoren, einschließlich der Ernährung, mit diesem erhöhten Risiko assoziiert sind. Ernährungsinterventionen sind nach wie vor von großem Interesse und wurden ausführlich untersucht, wenn auch mit unterschiedlichen Ergebnissen. Mütterliche Diäten während der Schwangerschaft und Stillzeit, hydrolysierte oder teilweise hydrolysierte Säuglingsnahrung, verzögerte Einführung fester Nahrung und Omega-3- oder Omega-6-Fettsäuren-Supplementierung scheinen keinen positiven Einfluss auf die Behandlung und Vorbeugung der atopischen Dermatitis zu haben. Ausschließliches Stillen für 3 bis 4 Monate, eine Ernährung mit viel Obst und Gemüse sowie Probiotika können sich positiv auswirken.

Quelle:

Clin Dermatol. 2021 Oct 27:S0738-081X(21)00218-2. http://doi.org/10.1016/j.clindermatol.2021.10.006.

Atopic dermatitis and nutrition.

Khan A, Adalsteinsson J, Whitaker-Worth DL.

Erstellt von Administrator am 2005/01/28 16:50
  

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