Die Autoren berichten über eine 27-jährige Frau mit rezidivierendem Erythema multiforme (EM), das sich initial mit vesikulären Läsionen an den Handflächen zeigte und zu dunkel erythematösen Papeln und Plaques an Handflächen und Fußsohlen sowie zu Erosionen in der Mundschleimhaut und einzelstehenden targetoiden Papeln am Unterarm fortschritt. Die Histopathologie ergab eine vakuoläre Interface-Dermatitis mit perivaskulären Lymphozyten und Keratinozyten-Dyskeratosen und stützte die EM-Diagnose. Differenzialdiagnostisch wurde eine reaktive infektiösermukokutane Eruption (RIME) erwogen, jedoch aufgrund fehlender respiratorischer Symptome und der Beteiligung von weniger als zwei Schleimhäuten verworfen. Laborbefunde zeigten positive HSV2-IgG- und Mycoplasma-IgG-Werte, jedoch negative Mycoplasma-IgM- und PCR-Befunde. Über drei Jahre kam es zu 20 Schüben, und zahlreiche Therapien wie antivirale Prophylaxe mit Valaciclovir, hochdosiertes Prednisolon mit Rezidiven nach dem Ausschleichen, Ciclosporin, Dapson und Mycophenolat-Mofetil blieben ohne ausreichenden Erfolg. Unter Upadacitinib 15 mg täglich kam es innerhalb einer Woche zu vollständiger Abheilung, mit raschen Rezidiven nur bei kurzfristiger Unterbrechung der Einnahme. Die Untersucher schlossen, dass Upadacitinib eine wertvolle therapeutische Option bei refraktärem, rezidivierendem EM darstellen kann.
Quelle:
JAAD Case Rep. 2025;60:92-94. http://doi.org/10.1016/j.jdcr.2025.03.002
Successful management of recurrent erythema multiforme with upadacitinib: A case report.
Eckembrecher F, Rhein JG, Hsu S