Infektionsrisiko bei Pemphigus-Patienten unter Rituximab (NEWSBLOG)

Zuletzt geändert von Thomas Brinkmeier am 2023/07/24 06:10

Infektionsrisiko bei Pemphigus-Patienten unter Rituximab (NEWSBLOG)

Das Risiko infektiöser Komplikationen bei Patienten mit Pemphigus, die mit Rituximab behandelt werden, muss noch genau geklärt werden. Diese Studie untersuchte das Infektionsrisiko bei Patienten mit Pemphigus, die mit Rituximab (n = 963) behandelt wurden, im Vergleich zu kortikosteroidsparenden Mitteln der ersten Wahl [Azathioprin und Mycophenolatmofetil (MMF), (n = 963)]. In den ersten 12 Monaten nach der Behandlung hatten Patienten unter Rituximab ein erhöhtes Risiko für COVID-19 [Hazard Ratio (HR) 1,82, 95 %-Konfidenzintervall (CI) 1,06–3,14; p = 0,028], parasitäre Erkrankungen (HR 3,22, 95%-CI 1,04–9,97; p = 0,032) und Cytomegalovirus (CMV)-Infektion (HR 1,63, 95%-CI 1,04–2,58; p = 0,033). Bei der Bewertung von Infektionen, die ≥ 12 Monate nach Beginn des Arzneimittels auftraten, war Rituximab mit einem höheren Risiko für Lungenentzündung (HR 1,45, 95%-CI 1,00–2,10; p = 0,047), COVID-19 (HR 1,87, 95 %-CI 1,49–2,33; p < 0,001), Osteomyelitis (HR 2,42, 95 %-KI 1,11–5,31; P = 0,023), Herpes-simplex-Virus (HR 2,06, 95 %-KI 1,03–4,11; P = 0,037) und CMV (HR 1,63, 95 %-KI 1,07– 2,49; P = 0,023) Infektionen assoziiert. Zusammenfassend lässt feststellen, dass bei Patienten unter Rituximab innerhalb der ersten 12 Monate nach der Behandlung ein erhöhtes Risiko für COVID-19, parasitäre und CMV-Infektionen besteht. Rituximab wird auch über das erste Jahr nach der Therapie hinaus mit Lungenentzündung, Osteomyelitis und Viruserkrankungen in Verbindung gebracht. Eine Impfung gegen Pneumokokken und eine unterdrückende antivirale Therapie sollten auch 1 Jahr nach der Therapie in Betracht gezogen werden. Es gibt keine Anzeichen für ein erhöhtes Risiko für Tuberkulose, Hepatitis-B-Virus-Reaktivierung, Pneumocystis-jiroveci-Pneumonie und progressive multifokale Leukoenzephalopathie.

Quelle:

Br J Dermatol. 2023 Mar 30;188(4):499-505. http://doi.org/10.1093/bjd/ljac118.

Risk of infections in patients with pemphigus treated with rituximab vs. azathioprine or mycophenolate mofetil: a large-scale global cohort study.

Kridin K, Mruwat N, Amber KT, Ludwig RJ.

  

Anzeige

©WIKIDERM GmbH • KontaktFAQImpressumNutzungsbedingungenDatenschutzerklärungFacebook