Nov 20 2023

Baricitinib bei linearer Morphea (NEWSBLOG)

Neben der typischen Entzündung und Fibrose der Haut betrifft der lineare Subtyp der Morphea häufig darunter liegende Strukturen wie Muskeln und Knochen, was zu Funktionseinschränkungen führen kann. Lichen striatus, eine lineare entzündliche Hauterkrankung, betrifft vor allem Kinder im Alter von 5 bis 15 Jahren. Interessanterweise können bei beiden Erkrankungen Läsionen auftreten, die den Blaschko-Linien folgen. Dieser Artikel stellt einen Fall mit linearer Morphea vor, die den Linien von Blaschko folgt und einen Lichen striatus bei einem 4-jährigen Kind nachahmt. Der Patient erhielt ein Jahr lang orales Baricitinib in einer Tagesdosis von 2 mg, was zu einer bemerkenswerten Verbesserung führte. Der Großteil der Läsionen wurde weicher, und es kam während des gesamten Behandlungszeitraums weder zu Progress noch zu unerwünschten Ereignisse. Das frühzeitige Erkennen linearer Morphea ist von größter Bedeutung für eine wirksame Behandlung und die Vermeidung entstellender Folgeerscheinungen. Patienten mit Verdacht auf Lichen striatus sollten ebenfalls engmaschig überwacht werden, und lineare Morphea sollte bei der Nachsorge ausgeschlossen werden. Dieser Fall bestätigt den jüngsten Durchbruch bei der Anwendung und Sicherheit von Baricitinib bei Sklerodermie.

Quelle:

J Dermatol. 2023 Oct 13. http://doi.org/10.1111/1346-8138.16980.

Successful treatment with baricitinib of linear morphea following the lines of

Blaschko mimicking lichen striatus.

Zou Q, Wei R, Yao Z, Li H.

Nov 17 2023

Frühe Exposition mit Antibiotika und Risiko einer atopischen Dermatitis bei Kindern (NEWSBLOG)

Die Autoren stellten die Hypothese auf, dass die Antibiotika-Exposition in der Gebärmutter oder in frühen Lebensphasen (z. B. in den ersten 90 Tagen) die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass Kinder eine atopische Dermatitis (AD) entwickeln. Mithilfe einer großen, prospektiv gesammelten Datenbank elektronischer Krankenakten untersuchten sie in einer bevölkerungsbasierten Kohortenstudie den Zusammenhang zwischen der Antibiotika-Exposition, die in der Gebärmutter oder sehr früh im Leben stattfand, und dem relativen Risiko der Erstmanifestation von AD. Kinder von Müttern, die im Mutterleib Antibiotika ausgesetzt waren, hatten je nach AD-Vorgeschichte der Mutter ein um etwa 20 bis 40% erhöhtes Risiko, an AD zu erkranken. Je nach Antibiotikum hatten Kinder, die früh Antibiotika erhielten, ein um 40 bis 80% erhöhtes Risiko, an AD zu erkranken. Diese Studie unterstützt und präzisiert den Zusammenhang zwischen AD-Manifestationen und der Verabreichung von Antibiotika. Sie bietet auch bevölkerungsbasierte Unterstützung für therapeutische Versuche zur Behandlung der AD durch Veränderung des Hautmikrobioms.

Quelle:

Br J Dermatol. 2023 Oct 28:ljad428. http://doi.org/10.1093/bjd/ljad428.

In utero or early in life exposure to antibiotics and the risk of childhood atopic dermatitis, a population-based cohort study.

Chiesa Fuxench Z, Mitra N, Del Pozo D, Hoffstad O, Shin DB, Langan SM, Petersen I, Bhate K, Margolis DJ.

Nov 13 2023

Kurzzeit-Glukokortikoide gegen postherpetische Neuralgie (NEWSBLOG)

Postherpetische Neuralgie (PHN) ist die häufigste Komplikation von Herpes Zoster (HZ). Es ist unklar, ob kurzzeitige und niedrig dosierte Glukokortikoide in Kombination mit antiviralen Arzneimitteln die Inzidenz von PHN verringern können. Insgesamt 394 Patienten mit HZ wurden in Glukokortikoid- und Nicht-Glukokortikoid-Gruppen eingeteilt und die Inzidenz von PHN retrospektiv untersucht. Vierzig Patienten mit HZ wurden randomisiert in die Glukokortikoid-Gruppe (n = 20) und die Nicht-Glukokortikoid-Gruppe (n = 20) eingeteilt. Die Inzidenz von PHN in der Glukokortikoid-Gruppe und in der Nicht-Glukokortikoid-Gruppe betrug 20,89% bzw. 30,51%. Bei Patienten, deren Beginn > 7 Tage vor der Behandlung lag, betrug die Inzidenz von PHN 19,81% bzw. 40,16%. Es gab keinen Unterschied zwischen den Gruppen bezüglich der Reduktionsrate der Viruslast. Zusammenfassend ließ sich feststellen, dass eine antivirale Therapie plus niedrig dosierte, kurzfristige Glukokortikoide den Zustand von Patienten mit HZ verbessern und die Inzidenz von PHN teilweise reduzieren kann.

Quelle:

Eur J Dermatol. 2023 Aug 1;33(4):413-418. http://doi.org/10.1684/ejd.2023.4515.

Effect of antivirals plus low-dose, short-term glucocorticoids on post-herpetic neuralgia.

Wang Y, Deng H, Chen T, Li P, Zhao W, Wang L, Zhu C, Wang H, Hou S.

 

Nov 09 2023

Botulinum bei seborrhoischer Dermatitis? (NEWSBLOG)

Zur therapeutischen Wirkung von Botulinumtoxin bei seborrhoischer Dermatitis existieren widersprüchliche Hypothesen. Aufgrund des Mangels an konsistenten Studien, die diesen Zusammenhang untersuchen, zielte diese prospektive, einarmige Studie darauf ab, die Wirkung der lokalen Botulinumtoxin-Injektion auf die Talgproduktion und die Verbesserung oder Verschlechterung seborrhoischer Dermatitis-Läsionen bei 20 Patienten zu untersuchen. Zwei wichtige Merkmale dieser Patienten waren seborrhoische Dermatitis im Gesicht oder auf der Kopfhaut und eine Überweisung zur Botulinumtoxin-Injektion zur Entfernung von Gesichtsfalten. Obwohl viele Studien den Schwerpunkt auf die Wirksamkeit von Botulinumtoxin bei der Reduzierung der Talgdrüsenaktivität legen, wird in dieser Studie die Verwendung von Botulinumtoxin als therapeutische Modalität zur Kontrolle der Symptome einer seborrhoischen Dermatitis nicht empfohlen.

Quelle:

Skin Res Technol. 2023 Oct;29(10):e13478. http://doi.org/10.1111/srt.13478.

Evaluation of the effect of botulinum toxin injection in aggravating or improving seborrheic dermatitis symptoms: A prospective, single-arm clinical trial.

Bazargan AS, Tabavar A, Roohaninasab M, Ali ZN, Tavana Z, Montazeri SSM, Jafarzadeh A.

Nov 06 2023

Assoziation zwischen Herpes simplex und Morbus Alzheimer (NEWSBLOG)

Der Morbus Alzheimer (MA) ist ein erhebliches Problem für die öffentliche Gesundheit, und derzeit gibt es keine Heilung oder wirksame Behandlungsmöglichkeiten. Es liegen umfangreiche Daten zu Infektionen mit dem Herpes-simplex-Virus 1 (HSV-1) und MA vor. Dieser Überblick über veröffentlichte Studien beleuchtet die epidemiologischen Zusammenhänge zwischen HSV-1 und MA. Nach der Durchsicht wurden 21 Studien eingeschlossen: 2 Übersichtsartikel und 19 bevölkerungsbasierte Studien. Die aus den Studien in diesem Bericht abgeleiteten quantitativen Daten belegen einen Zusammenhang zwischen einer Infektion mit HSV-1 und MA. Basierend auf diesen Ergebnissen könnte es sinnvoll sein, eine latente oder aktive HSV-1-Infektion konsequenter mit antiviralen Medikamenten zu behandeln, um das Risiko eines MA zu verringern. Darüber hinaus könnte eine prospektive, randomisierte, kontrollierte klinische Studie den Nutzen einer antiviralen Therapie zur Vorbeugung oder Begrenzung von MA verdeutlichen.

Quelle:

J Drugs Dermatol. 2023 Oct 1;22(10):1046-1052. http://doi.org/10.36849/JDD.6785.

The Association Between Herpes Simplex Virus and Alzheimer's Disease: A Systematic Review.

Cohen M, Austin E, Bradu S, Jagdeo J.

Nov 03 2023

Sicherheit systemischer Januskinasehemmer bei atopischer Dermatitis (NEWSBLOG)

Ziel dieser Studie war es, klinische Beweise für die Sicherheit systemischer JAK-Inhibitoren bei Patienten mit atopischer Dermatitis zu erbringen. Das Risiko von 11 unerwünschten Ereignissen wurde zwischen der JAK-Inhibitor- und der Placebo-Gruppe verglichen. Vierzehn randomisierte kontrollierte Studien wurden analysiert, die zwischen 2019 und 2022 veröffentlicht wurden. Die in die Analyse einbezogenen JAK-Inhibitoren waren Abrocitinib (10, 30, 100 und 200 mg), Baricitinib (1, 2 und 4 mg) und Upadacitinib (7,5, 15 und 30 mg). ). Das Risiko für Herpes zoster, Kopfschmerzen, Akne, erhöhte Kreatininphosphokinase im Blut und Übelkeit war deutlich erhöht, aber das Risiko für schwere Infektionen, nicht-melanozytären Hautkrebs (NMSC), andere bösartige Erkrankungen als NMSC, schwerwiegende unerwünschte kardiovaskuläre Ereignisse, venöse Thromboembolien und Nasopharyngitis wurde nicht erhöht. Diese Studie liefert umfassende klinische Hinweise zum Risiko verschiedener unerwünschter Ereignisse bei Patienten mit atopischer Dermatitis. Da die Nachbeobachtungszeiträume der in dieser Übersicht analysierten Studien jedoch größtenteils auf 16 Wochen oder weniger begrenzt waren, wird empfohlen, umfassende Langzeitbeobachtungsstudien durchzuführen, um mögliche unerwünschte Ereignisse im Zusammenhang mit schwerwiegenden kardiovaskulären Ereignissen oder bösartigen Erkrankungen zu ermitteln, welche typischerweise längere Verläufe aufweisen.

Quelle:

J Eur Acad Dermatol Venereol. 2023 Aug 19. http://doi.org/10.1111/jdv.19426.

The safety of systemic Janus kinase inhibitors in atopic dermatitis: A systematic review and meta-analysis of randomized controlled trials.

Yoon S, Kim K, Shin K, Kim HS, Kim B, Kim MB, Ko HC, Kim YH.

Oct 30 2023

Neues dermatoskopisches Zeichen für die Diagnose von Lentigo maligna im Gesicht (NEWSBLOG)

In diesem Artikel wird ein neues dermatoskopisches Merkmal namens „perifollikuläre lineare Projektionen (PLP)“ als diagnostisches Kriterium für Lentigo maligna (LM) im Gesicht beschrieben. PLP wurden als kurze, lineare, pigmentierte Vorsprünge definiert, die von Haarfollikeln ausgehen. Von 83 aufeinanderfolgenden LMs wiesen 21/83 (25,3%) bei der konfokalen Mikroskopie eine „Ausbeulung der Haarfollikel“ auf und 18 dieser 21 (85,7%) zeigten bei der Dermatoskopie PLP. Aus einer Datenbank mit 2.873 nacheinander fotografierten und biopsierten Läsionen wurden 252 flache pigmentierte Gesichtsläsionen einbezogen. PLP wurde bei 47/76 Melanomen (61,8%) beobachtet, verglichen mit 7/176 Läsionen (3,9%) mit anderen Diagnosen (p < 0,001). Die Sensitivität betrug 61,8% (95%-KI 49,9–72,7%), die Spezifität 96,0% (95%-KI 92,9–98,4%). PLP waren in der multivariaten Analyse unabhängig mit der LM-Diagnose assoziiert (OR 26,1 [95 %-KI 9,6–71,0]). PLP stellen einen Zwischenschritt im LM-Progressionsmodell dar und bilden ein neu beschriebenes dermatoskopisches Kriterium, das die Sensitivität und Spezifität bei der dermatoskopischen Frühdiagnose von LM im Gesicht erhöhen kann.

Quelle:

J Am Acad Dermatol. 2023 Aug 25:S0190-9622(23)02503-3. http://doi.org/10.1016/j.jaad.2023.07.1036.

Perifollicular linear projections: A dermoscopic criterion for the diagnosis of lentigo maligna on the face.

Navarrete-Dechent C, Jaimes N, Dusza SW, Liopyris K, Marchetti MA, Cordova M, Oliviero M, Villaseca MA, Pulitzer M, Busam KJ, Rossi AM, Rabinovitz HS, Nehal KS, Scope A, Marghoob AA.

Oct 27 2023

Sind IL-17- und IL-23-Inhibitoren mit Malignomen assoziiert? (NEWSBLOG)

Das Krebsrisiko nach langfristiger Exposition gegenüber Interleukin (IL)-23-Inhibitoren (IL-23i) und IL-17-Inhibitoren (IL-17i) soll ermittelt werden. Eine globale bevölkerungsbasierte Kohortenstudie umfasste zwei unterschiedliche Analysen, in denen Patienten mit Psoriasis unter verschiedenen Therapiemodalitäten während der ersten 5 Jahre nach Beginn der Medikamenteneinnahme verglichen wurden; 1) neue Anwender von IL-17i (n = 15.331) versus Tumornekrosefaktor-Inhibitoren (TNFi) (n = 15.331) und 2) neue Anwender von IL-23i (n = 5832) versus TNFi (n = 5832). Patienten, denen IL-17i verschrieben wurden, hatten ein verringertes Risiko für Non-Hodgkin-Lymphome (NHL), Darmkrebs, hepatobiliären Krebs, Eierstockkrebs, Melanome und Basalzellkarzinome (BCC). IL-23i waren mit einem verringerten Risiko für NHL, hepatobiliären Krebs und BCC verbunden. Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass IL-17i und IL-23i mit einem verringerten Risiko für verschiedene Krebsarten assoziiert sind.

Quelle:

J Eur Acad Dermatol Venereol. 2023 Sep 20. http://doi.org/10.1111/jdv.19520.

Are interleukin 17 and interleukin 23 inhibitors associated with malignancies? - Insights from an international population-based study.

Kridin K, Abdelghaffar M, Mruwat N, Ludwig RJ, Thaçi D.

Oct 23 2023

Topisches Minoxidil bei Onychodystrophie (NEWSBLOG)

Studien zeigten, dass orales Minoxidil bei Patienten mit Onychodystrophie zu Strukturverbesserung der Nägel und deutlicher Patientenzufriedenheit führen kann. Bei einem Patienten mit Yellow nail-Syndrom wurde erstmals die Applikation von topischem Minoxidil erfolgreich getestet. Wie bei Alopezie scheint ein wesentlicher Wirkmechanismus in der Erhöhung der Hautdurchblutung durch eine hochregulierte Expression des vaskulären endothelialen Wachstumsfaktors begründet zu sein. Untersuchungen zu topischem 5% Minoxidil-Spray oder -Lösung (zweimal täglich auf den proximalen Nagelfalz aufgetragen) zeigten eine Verbesserung der  Nagelwachstumsrate. Topisches Minoxidil könnte ein günstiges, wirksames und sicheres Mittel zur Beschleunigung des Nagelwachstums sowohl bei gesunden als auch bei kranken Nägeln (z.B. Lichen ruber) sein. Weitere Untersuchungen sind wünschenswert.

Quelle:

J Cosmet Dermatol. 2023 Sep 22. http://doi.org/10.1111/jocd.16009.

Topical minoxidil for nail growth: A conventional medication with a novel indication.

Hatami P, Aryanian Z, Nicknam Asl H, Goodarzi A, Hatami D.

Oct 20 2023

Gewichtsverlust und Tod bei Patienten mit malignem Melanom (NEWSBLOG)

Die Überwachung prognostischer Faktoren ist bei Patienten mit malignem Melanom (MM) von entscheidender Bedeutung. Unter diesen Faktoren sollte während des Krankheitsverlaufs eine erhöhte Laktatdehydrogenase (LDH) genau beobachtet werden. Wichtige Faktoren für die Vorhersage des Überlebens von MM-Patienten sind die Tumordicke, Ulzeration, Anzahl der Lymphknotenmetastasen, Filiarisierung und die Lokalisation der Metastasen. Gewichtsverlust zählt im Allgemeinen nicht zu den Prognosefaktoren vom MM, wird aber bei anderen Krebsarten wie Lungenkrebs und Magen-Darm-Krebs registriert. Ziel dieser Studie war es, den Zusammenhang zwischen Gewichtsverlust und MM-Prognose zu untersuchen. Die Autoren bewerteten die Prognosen von zwei Gruppen: Gewichtsverlust von mindestens 5% des Körpergewichts oder Gewichtsverlust von nicht mehr als 5% des Körpergewichts innerhalb eines Zeitraums von 12 Monaten. Für die erstgenannte Gruppe wurde eine höhere Sterblichkeitsrate notiert. Darüber hinaus wurde festgestellt, dass sich der Verlust von mindestens 5% des Körpergewichts innerhalb eines Monats fast immer negativ auf die Prognose beim Patienten auswirkte. Die vorliegende Studie weist darauf hin, dass möglicherweise ein Zusammenhang zwischen der MM-Prognose und einem Gewichtsverlust von mindestens 5% innerhalb eines Jahres besteht und dass das Körpergewicht möglicherweise als informativer Faktor für das MM-Überleben dienen könnte.

Quelle:

J Dermatol. 2023 Sep 27. http://doi.org/10.1111/1346-8138.16982.

Association between weight loss and death in patients with malignant melanoma: A retrospective study of 28 cases.

Tanaka A, Miyazawa H, Yanagi T, Maeda T, Kitamura S, Ujiie H.

 

Erstellt von Administrator am 2005/01/28 16:50
  

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