Epidermis

Def: gefäßlose Oberhaut ektodermaler Herkunft aus mehrschichtigem verhorntem Plattenepithel mit Keratinozyten, Melanozyten, Langerhans-Zellen und Merkel-Zellen (Tastzellen); Dicke (ohne Korium) ca. 0,1 mm und mit Korium je nach Körperregion zwischen 1,5 mm und 4 mm. Die Ernährung erfolgt über die Blutkapillaren der Papillen der Dermis.

Etlg: - Stratum basale = Basalzellschicht

Syn: Malpighi-Schicht

Engl: Stratum malpighii or malpighian layer

Eig: - einschichtige, prismatische Zellen, die mit Protoplasmafüßchen in der subepidermalen Basalmembran verankert sind

- enthalten Melaninpigment

IHC: Das Zytoskelett der Basalzellen besteht vorwiegend aus Keratin 5 und 14.

- Stratum spinosum = Stachelzellenschicht

Syn: Rete malpighii

Eig: 4-8 Lagen polygonaler Stachelzellen, die durch Zytoplasmafortsätze (sog. Stacheln) miteinander verbunden sind. Die obersten Lagen synthetisieren Profilaggrin.

IHC: Das Zytoskelett der Stachelzellen besteht vorwiegend aus Keratin 1 und 10.

- Stratum granulosum = Körnerzellenschicht

Eig: - 1-5 Lagen abgeplatteter Zellen

- Körnerzellen enthalten stark lichtbrechende basophile Keratohyalinkörner bzw. -granula, wobei es sich um Vorläufer des Keratins handelt. Die Keratohyalinkörner bestehen aus Profilaggrin, das sich Keratinfilamenten anlagert. Im Stratum granulosum wird Profilaggrin dephosphoryliert und proteolytisch gespalten, wodurch sich Filaggrin im Zytoplasma verteilt und zur Vernetzung der Keratinfilamente durch Disulfidbrücken führt. Hierdurch entsteht das unlösliche Keratin.

- Körnerzellen enthalten ferner sog. Odland-Körperchen, die reich an Lipiden und Enzymen sind und im Stratum granulosum in den Interzellularraum ausgeschleust werden, wo sie die Bildung der Kittsubstanz ("Lipid-Zement") induzieren. Die epi-dermalen Lipide bilden im Interzellularraum des Stratum corneum bilamelläre Strukturen, die die Haut vor Austrocknung schützen.

Fkt: - Beginn des Verhornungsprozesses

Note: Im Stratum granulosum geht die Fähigkeit der Keratinozyten zur Zellteilung verloren.

- Stratum lucidum = Glanzschicht

Eig: - nur an dicken Epidermisstellen (Hohlhand, Fußsohle) ausgebildet

- kernlose, kaum abgrenzbare Zellen

- enthalten stark lichtbrechendes azidophiles Eleidin

- fortgeschrittener Verhornungsprozess

- Stratum corneum = Hornschicht

Eig: - 10-20 Lagen platter, kernloser, hexagonaler Zellen, die an der Oberfläche in feinen Schüppchen abschilfern

- Als "cornified envelope" der Hornzellen bezeichnet man die verdichtete innere Zellmembran, die aus verschiedenen Lipiden und Proteinen besteht und wesentlich zur Zellstabilität beiträgt.

- Korneozyten enthalten hochmolekulares Keratin in einer elektronendichten Matrix aus Filaggrin.

- Die Korneozyten sind durch die wasserfeste Kittsubstanz, dem sog. "Lipid-Zement" lamellenartig verbunden. Die Kittsubstanz enthält freie Fettsäuren, Cholesterol, Ceramide (Sphingolipide), Glucosylceramide, Cholesterolsulfat, Cholesterolester. Ceramide sind die häufigsten Lipide in der interzellulären Matrix des Stratum corneum.

Fkt: Das Stratum basale bildet die Proliferationszone und zusammen mit dem Stratum spinosum das Stratum germinativum. Das Stratum spinosum bildet ferner zusammen mit dem Stratum granulosum die Differenzierungszone. Das Stratum corneum bildet die Funktionszone.

Note: Die Mitoserate im Stratum basale beträgt nur 1%; die Transitzeit bis zum Stratum corneum beträgt 4 Wochen.

  

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