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Oct 10 2022

TYK2-Inhibitor bei Psoriasis (NEWSBLOG)

Ziel dieser Studie war es, die Wirksamkeit und Sicherheit von Deucravacitinib, einem oralen, selektiven Tyrosinkinase-2-Hemmer (TYK2), mit Placebo und Apremilast bei Erwachsenen mit mittelschwerer bis schwerer Plaque-Psoriasis zu vergleichen. Die Teilnehmer wurden in der 52-wöchigen, doppelblinden Phase-3-Studie im Verhältnis 2:1:1 zu Deucravacitinib 6 mg QD (n = 332), Placebo (n = 166) oder Apremilast 30 mg BID (n = 168) randomisiert. Zu den koprimären Endpunkten gehörten Ansprechraten für eine Verringerung des Psoriasis Area and Severity Index (PASI 75) um ≥ 75 % gegenüber dem Ausgangswert und ein statischer Physician's Global Assessment Score von 0 oder 1 (sPGA 0/1) mit Deucravacitinib gegenüber Placebo in Woche 16. Deucravacitinib war Placebo und Apremilast über mehrere Wirksamkeitsendpunkte hinweg überlegen und wurde bei mittelschwerer bis schwerer Psoriasis gut vertragen. Die Nebenwirkungsraten unter Deucravacitinib waren ähnlich denen unter Placebo und Apremilast.

Quelle:

J Am Acad Dermatol. 2022 Jul 9:S0190-9622(22)02256-3. http://doi.org/10.1016/j.jaad.2022.07.002.

Deucravacitinib versus placebo and apremilast in moderate to severe plaque psoriasis: efficacy and safety results from the 52-week, randomized, double-blinded, placebo-controlled phase 3 POETYK PSO-1 trial.

Armstrong AW, Gooderham M, Warren RB, Papp KA, Strober B, Thaçi D, Morita A, Szepietowski JC, Imafuku S, Colston E, Throup

J, Kundu S, Schoenfeld S, Linaberry M, Banerjee S, Blauvelt A.

Oct 07 2022

Melanom-Patienten in frühen Stadien profitieren von schneller Diagnostik und Operation – ein Plädoyer für das Hautkrebsscreening (NEWSBLOG)

Die Auswirkung von Behandlungsverzögerungen auf das Melanom-Outcome bleibt unklar. Patienten mit kutanem Melanom im Stadium I bis III wurden über die Datenbank „Surveillance, Epidemiology, and End Results“ identifiziert (N = 108.689). In allen Stadien waren Behandlungsverzögerungen von 3 bis 5 Monaten mit einer schlechteren melanomspezifischen Mortalität assoziiert, und jede Verzögerung über 1 Monat hinaus war mit einer schlechteren Gesamtmortalität assoziiert. In einer Subgruppenanalyse von Patienten im Stadium I waren Verzögerungen von 3 bis 5 Monaten mit einer schlechteren melanomspezifischen Mortalität und jede Verzögerung über 1 Monat hinaus mit einer schlechteren Gesamtmortalität assoziiert. Bei Patienten im Stadium II der Erkrankung wurde eine schlechtere melanomspezifische Mortalität mit Verzögerungen von mehr als 6 Monaten und eine schlechtere Gesamtmortalität mit Verzögerungen von 3 bis 5 Monaten beobachtet. Bei der Erkrankung im Stadium III wurde keine signifikante Auswirkung von Behandlungsverzögerungen festgestellt. Als Studien-Limitierungen muss beachtet werden, dass diese Datenbank keine umfassenden Daten zu adjuvanten Behandlungen, Krankheitsrezidiven oder Therapieresistenz sammelt. Dennoch kann geschlussfolgert werden, dass eine rechtzeitige Behandlung des Melanoms mit einer verbesserten Gesamtmortalität und melanomspezifischen Mortalität assoziiert sein dürfte.

Quelle:

J Am Acad Dermatol. 2022 Jul 1:S0190-9622(22)02239-3. http://doi.org/10.1016/j.jaad.2022.06.1190.

Delays in the surgical treatment of melanoma are associated with worsened overall and melanoma-specific mortality: A population-based analysis.

Xiong DD, Barriera-Silvestrini P, Knackstedt TJ.

Oct 03 2022

Ceramide als Biomarker bei atopischer Dermatitis (NEWSBLOG)

Die Prävention einer Exazerbation der atopischen Dermatitis (AD) ist ein zentrales Thema für alle Behandler. Eine Exazerbation der AD wird jedoch häufig schon während einer Reduktion der therapeutischen Maßnahmen beobachtet, selbst bei angemessener Nachsorge durch ausschleichende topische Kortikosteroide und tägliche topische Feuchtigkeitscremes, was auf den Bedarf an guten Indikatoren für eine stabile AD-Remission hinweist. Die Autoren dieser Studie stellten die Hypothese auf, dass das Vorhandensein von Mutationen im Filaggrin (FLG) oder das Ceramidprofil im Stratum corneum die Tendenz zu einer Exazerbation in der Remissionsphase vorhersagen kann. Diese Studie untersuchte die Unterschiede in der Häufigkeit von FLG-Mutationen oder Stratum-corneum-Ceramidprofilen in der Remissionsphase zwischen den beiden AD-Studiengruppen: anschließende Exazerbation (‒) und add. Die Häufigkeit von FLG-Mutationen unterschied sich nicht zwischen den Studiengruppen. Andererseits waren die Kohlenstoffkettenlängen bestimmter Ceramide in der Gruppe mit exazerbierter AD kürzer als in der Gruppe mit anhaltender Remission. Somit scheint im Ceramidprofil des Stratum corneums in der Remissionsphase der AD ein potenzieller Biomarker vorzuliegen, der die Wahrscheinlichkeit einer stabilen Remission oder einer hohen Rezidivneigung vorherzusagen vermag.

Quelle:

J Invest Dermatol. 2022 Jul 21:S0022-202X(22)01664-5. http://doi.org/10.1016/j.jid.2022.06.012.

Stratum Corneum Ceramide Profiles Provide Reliable Indicators of Remission and Potential Flares in Atopic Dermatitis.

Sho Y, Sakai T, Sato T, Sonezaki M, Taima H, Taguchi H, Kaizu K, Nishizaka T, Takagi Y, Hatano Y.

 

Sep 30 2022

Terbinafin-resistente Tinea (NEWSBLOG)

Das Auftreten und die Zunahme von Terbinafin-resistenter Dermatophytose führte 2017 zur Identifizierung vom Trichophyton mentagrophytes internal transcriber space (ITS) Genotyp VIII, der später in Trichophyton indotineae umbenannt und 2020 als eigenständige Art klassifiziert wurde. Mit seinem vermuteten Ursprung in Südasien ist dieser neue Stamm bis dato in Bahrain, Kanada, Dänemark, Finnland, Frankreich, Deutschland, Indien, Iran, Japan, Russland und der Schweiz aufgetreten, wobei seine Ausbreitung hauptsächlich auf Reisen und Migration zurückzuführen ist. Die Diagnose mit routinemäßigen mykologischen Labortechniken ist nicht in der Lage, T. indotineae von T. mentagrophytes und T. interdigitale zu unterscheiden; eine spezifische Identifizierung erfordert eine genomische Sequenzierung, um einzigartige, spezifische Marker nachzuweisen. Ein spekulierter Grund für diesen jüngsten Ausbruch ist die uneingeschränkte Verwendung von topischen Steroidcremes und Antimykotika. Patienten mit ausgedehnter Tinea corporis und cruris aufgrund von T. indotineae weisen an mehreren Körperstellen entzündliche rote Plaques auf. Die Mehrzahl dieser Infektionen erweist sich als resistent gegenüber herkömmlichen Antimykotika, einschließlich Allylaminen und Azolen (Itraconazol und Fluconazol), was die Notwendigkeit einer Antimykotika-Sensitivitätsprüfung vor Beginn der Behandlung und einer Neubewertung bei nicht ansprechenden Patienten unterstreicht. Molekulare Studien haben mehrere Punktmutationen in den Genen ERG1 (Terbinafinresistenz) und ERG11 (Azolresistenz) identifiziert, die weiter analysiert werden müssen. Der Einsatz relativ neuer Wirkstoffe wie Voriconazol und Luliconazol sowie Gerätemodalitäten und Kombinationstherapien sollten bei refraktären T. indotineae-Infektionen weiter erforscht werden.

Quelle:

Int J Dermatol. 2022 Jul 22. http://doi.org/10.1111/ijd.16362.

The emergence of Trichophyton indotineae: Implications for clinical practice.

Gupta AK, Venkataraman M, Hall DC, Cooper EA, Summerbell RC.

Sep 26 2022

Die Differenzialdiagnose der lichenoiden Keratose (NEWSBLOG)

Die lichenoide Keratose (oder: Lichen planus like keratosis (LPLK)) ist eine gutartige Hautläsion, die häufig zwischen dem fünften und achten Lebensjahrzehnt auftritt. Sie wurde erstmals 1966 beschrieben und diagnostiziert. Klinisch präsentieren sich die Hautveränderungen als einzeln stehende rosafarbene, rote oder graue Makula, Plaque oder Papel des Gesichts, der oberen Extremitäten oder des oberen Teils der Brust. Der Durchmesser der Läsion liegt oft zwischen 5-20 mm. Klinische und dermatoskopische Merkmale können zu Fehldiagnosen als pigmentiertes Basalzellkarzinom, aktinische Keratose, Morbus Bowen oder sogar Lentigo maligna führen. Die meisten Fälle von LPLK entwickeln sich in Koexistenz mit anderen gutartigen Hautläsionen wie seborrhoischer Keratose oder solarer Lentigo. Die Ätiopathogenese von LPLK ist kaum verstanden. Einige Autoren schlagen vor, dass LPLK ein entzündliches Zwischenstadium einer sich zurückbildenden seborrhoischen Keratose oder solaren Lentigo sein könnte.

Quelle:

Clin Exp Dermatol. 2022 Jul 1. http://doi.org/10.1111/ced.15318.

Lichen planus-like keratosis: what do we know about?

Pogorzelska-Antkowiak A.

Sep 23 2022

Neuer Biomarker für kutane T-Zell-Lymphome (NEWSBLOG)

In den letzten Jahren hat zirkulierende zellfreie DNA (cfDNA) als Biomarker für verschiedene Krebsarten große Aufmerksamkeit erfahren. Viele Berichte haben gezeigt, dass die Serum-cfDNA-Spiegel bei Krebspatienten erhöht sind und ihre Spiegel mit der Prognose und der Krankheitsaktivität korrelieren. Das Ziel dieser Studie war es, die Serum-cfDNA-Spiegel bei Patienten mit kutanem T-Zell-Lymphom (CTCL) zu messen und ihre Korrelationen mit hämatologischen und klinischen Befunden zu bewerten. Die Serum-cfDNA-Spiegel bei CTCL-Patienten waren signifikant höher als bei gesunden Kontrollpersonen, und ihre Spiegel stiegen allmählich mit dem Fortschreiten des Krankheitsstadiums an. Positive Korrelationen wurden zwischen Serum-cfDNA-Spiegeln und denen von Laktatdehydrogenase, TARC (thymus- and activation-regulated chemokine) und löslichem IL-2-Rezeptor sowie Neutrophilen- und Eosinophilenzahl im peripheren Blut und Neutrophilen-zu-Lymphozyten-Ratio festgestellt. Darüber hinaus zeigten CTCL-Patienten mit höheren Serum-cfDNA-Spiegeln eine signifikant schlechtere Prognose. Zusammengefasst legen diese Ergebnisse das Potenzial von cfDNA als neuen Biomarker nahe, der die Prognose und Krankheitsaktivität bei CTCL widerspiegelt. CfDNA-Spiegel können als Indikator für die Berücksichtigung der Intensität und des Zeitpunkts der nachfolgenden therapeutischen Intervention dienen.

Quelle:

J Dermatol. 2022 Jul 12. http://doi.org/10.1111/1346-8138.16520.

Serum cell-free DNA as a new biomarker in cutaneous T-cell lymphoma.

Mizuno Y, Shibata S, Miyagaki T, Ito Y, Taira H, Omori I, Hisamoto T, Oka K, Matsuda KM, Boki H, Takahashi-Shishido N, Sugaya M, Sato.

 

Sep 19 2022

Baricitinib bei Lichen amyloidosus und atopischer Dermatitis (NEWSBLOG)

Dieser Fall berichtet über einen Patienten mit atopischer Dermatitis und Lichen amyloidosus mit massivem Juckreiz und therapieresistentem Krankheitsverlauf (z. B. topische Glukokortikoide, Kryotherapie, Thalidomid). Nach 4-monatiger Behandlung mit Baricitinib 4 mg täglich ließen nicht nur die atopische Dermatitis und der Juckreiz nach, sondern auch der Lichen amyloidosus besserte sich eindrucksvoll – wahrscheinlich aufgrund der Senkung von IL-31 über die Hemmung von JAK1 und JAK2.

Quelle:

Dermatol Ther. 2022 Jul 19:e15724. http://doi.org/10.1111/dth.15724.

Refractory cutaneous lichen amyloidosis coexisting with atopic dermatitis responds to the Janus Kinase inhibitor baricitinib.

Xia D, Xiao Y, Li M, Li W.

Sep 16 2022

Isotretinoin versus Finasterid bei frontal fibrosierender Alopezie (NEWSBLOG)

In dieser Studie wurde die Wirksamkeit der Kombination von topischem Tacrolimus (0,1 % Salbe 2x/Tag) mit Isotretinoin (20 mg/Tag) im Vergleich zu Finasterid (2,5 mg/Tag) bei Patienten mit frontaler fibrosierender Alopezie bewertet. Die Patienten wurden 12 Wochen lang regelmäßig behandelt und nachbeobachtet. Obwohl beide Therapieschemata wirksam waren, scheint die Behandlung mit Tacrolimus und Isotretinoin wirksamer zu sein als die Kombination Tacrolimus mit Finasterid.

Quelle:

J Cosmet Dermatol. 2022 Jul 11. http://doi.org/10.1111/jocd.15232.

Evaluating the combined efficacy of oral isotretinoin and topical tacrolimus versus oral finasteride and topical tacrolimus in frontal fibrosing alopecia-A randomized controlled trial.

Rokni GR, Emadi SN, Dabbaghzade A, Jahantigh N, Beyzaee AM, Sharma A, Rudnicka L, Goldust M.

Sep 14 2022

Radiatio als Alternative zur Resektion bei Zylindromen der Kophauft (NEWSBLOG)

Zylindrome können sich mit multiplen Läsionen an der Kopfhaut eines Patienten manifestieren. Behandlungsstandard ist die Resektion. Diese Publikation berichtet über den Fall eines 74-jährigen Mannes mit Brooke-Spiegler-Syndrom mit multiplen rezidivierenden Zylindromen. Er hatte ungefähr 70 vorherige Resektionen inkl. Transplantatdeckungen. Nach einem großen Rezidiv an der Kopfhaut mit mehreren Satellitenherden präferierte er die Bestrahlung der größten Stelle. Nach einem hervorragenden klinischen Ansprechen führte dies dazu, dass der Patient sich für eine vollständige Bestrahlung der Kopfhaut an den verbleibenden Stellen entschied. Dies resultierte in einem sehr guten Ansprechen der gesamten Kopfhaut.

Quelle:

Case Rep Dermatol. 2022 May 30;14(2):132-137. http://doi.org/10.1159/000524012.

Whole Scalp Radiation Therapy for Recurrent Benign Cylindromas.

Kaushik S, Siegel D, Niermann K, Newman N.

Sep 12 2022

Wenn der Energy Drink mehr als nur Flügel verleiht (NEWSBLOG)

Dieses Fallbericht beschreibt einen Patienten mit refraktärer periorbitaler Dermatitis, der eine positive Epikutantestreaktion auf Kobalt zeigte. Eine stabile Remission konnte nur erreicht werden, indem der Konsum eines mit Vitamin B12 (Cobalamin) angereicherten Energy Drinks eingestellt wurde. Cobalamin enthält Kobalt in einem Tetrapyrrolring. Eine Sensibilisierung gegenüber Cobalamin in natürlichen Lebensmitteln ist aufgrund der geringen Konzentration sehr unwahrscheinlich. In sehr seltenen Fällen kann eine orale oder intramuskuläre Substitution mit Vitamin B12 zu einer Allergie führen. Die Autoren des vorgestellten Falls vermuten eine systemische Kontaktdermatitis auf Kobalt/Cobalamin nach Sensibilisierung durch regelmäßigen Konsum eines Getränks mit hohen Konzentrationen an Vitamin B12.

Quelle:

Dermatitis. 2022 Jul-Aug 01;33(4):e44-e45. http://doi.org/10.1097/DER.0000000000000925.

When Your Energy Drink Gives You More Than Wings.

Barry KK, Hawryluk EB, Yu J.

  

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