Das Wiki Blog - Blog-Beiträge für Februar 2023

Feb 27 2023

Überleben nach dem Absetzen von PD-1-Inhibitoren beim fortgeschrittenen Melanom (NEWSBLOG)

Diese retrospektive Studie umfasste alle nicht resezierbaren Patienten mit fortgeschrittenem oder metastasiertem Melanom, bei denen die Behandlung dauerhaft abgebrochen wurde, nachdem sie von 2014 bis 2019 in palliativer Indikation mindestens einen Zyklus mit Anti-PD-1 ±  Anti-CTLA-4 erhalten hatten. Indikationen für einen dauerhaften Behandlungsabbruch umfassten Behandlungsabschluss, Toxizität oder Progression. Diese Studie (n = 96) umfasste 27, 12 und 57 Patienten, die die Behandlung mit PD-1-Inhibitoren jeweils aufgrund von Behandlungsabschluss, Toxizität bzw. Progression abbrachen. Die mittlere Behandlungsdauer für die Behandlungsabschluss-, Toxizitäts- und Progressionsgruppe betrug 24, 6 bzw. 3 Monate. Wie erwartet, hatten die Patienten, bei denen die Krankheit unter Immuntherapie fortschritt, ein sehr schlechtes Überleben im Vergleich zu denjenigen, die die Behandlung beendeten oder aufgrund von Toxizität abbrachen. Diese Real-World-Studie zeigte jedoch einen ähnlichen Überlebenszeitraum nach Absetzen des PD-1-Inhibitors aufgrund von Toxizität im Vergleich zum Behandlungsabschluss, obwohl in der Abschlussgruppe ein deutlich längerer Behandlungszeitraum als in der Toxizitätsgruppe vorlag. (Diese Ergebnisse müssen allerdings aufgrund ihres retrospektiven Charakters und der geringen Probandenzahl mit Vorsicht interpretiert werden.)

Quelle:

Melanoma Res. 2023 Feb 1;33(1):50-57. http://doi.org/10.1097/CMR.0000000000000858.

Survivals following discontinuation of PD-1 inhibitor treatment in advanced melanoma patients.

Kartolo A, Tong J, Yeung C, Kuksis M, Hopman W, Baetz T.

 

Feb 24 2023

Laborwerte bei Canities (NEWSBLOG)

Das Ergrauen der Haare ist ein übliches Merkmal des chronologischen Alterns, das in allen Regionen und Rassen auftritt. Vorzeitige Canities ist definiert als mindestens fünf graue Haare bei einer Person unter 20 Jahren bei Weißen, unter 25 Jahren bei Asiaten und unter 30 Jahren bei Afrikanern. Die hier untersuchte Studienpopulation bestand aus 40 Fällen und 40 Kontrollen. Es wurde eine Bewertung des Schweregrads, eine Berechnung des Body-Mass-Index und eine Bestimmung von Hämoglobin, Serumferritin, Kalzium, Blutzucker, Anti-Schilddrüsen-Peroxidase-Antikörpern, T3, T4 und TSH durchgeführt. Das Durchschnittsalter der 40 Patienten betrug 17,14 Jahre; und bei den meisten Patienten begann das Ergrauen zwischen 16 und 20 Jahren. Eine positive Familienanamnese mit väterlicher Dominanz wurde festgestellt. Der Vertex war der häufigste Ort des Auftretens (42,5%), das diffuse Muster war das häufigste klinische Muster (47,5%), und 60% hatten eine milde Ausprägung. Die Assoziation von vorzeitigem Ergrauen der Haare mit niedrigem Ferritin und erhöhten Anti-TPO-Spiegeln war statistisch signifikant.

Quelle:

Indian J Dermatol. 2022 May-Jun;67(3):216-221. http://doi.org/10.4103/ijd.IJD_642_20.

A Clinical Study of Premature Canities and Its Association with Hemoglobin, Ferritin and Calcium Levels.

Chandran S, Simon SA, George AE.

 

Feb 20 2023

Schmalband-UVB-Phototherapie bei asiatischen Patienten (NEWSBLOG)

Frühere Studien zum Risiko von Hautmalignomen mit NBUVB (NB = narrow band) wurden bei kaukasischen Patienten durchgeführt, aber es liegen nur wenige Studien aus dem asiatischen Raum vor. In diese 9-jährige retrospektive Studie wurden insgesamt 3730 Patienten eingeschlossen. Im Verlauf der Studie wurden 12 Fälle von Hautkrebs diagnostiziert, davon 10 Basalzellkarzinome und 2 Plattenepithelkarzinome. In der Studie wurden keine Fälle von Melanomen detektiert. Die altersstandardisierte Inzidenz von Hautkrebs bei Psoriasis- und Vitiligo-Patienten, die eine Phototherapie erhielten, betrug 47,5 bzw. 26,5, was höher ist als die Inzidenz von Hautkrebs in der Allgemeinbevölkerung. Das Risiko für Hautmalignome war positiv korreliert mit der kumulativen (p = 0,008) und maximalen Dosis der Phototherapie (p = 0,011) sowie früheren systemischen Behandlungen (p = 0,006). Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die NBUVB-Phototherapie bei asiatischer Haut das Risiko einer bösartigen Hauterkrankung erhöht. Das Risiko für maligne Hautveränderungen ist bei Psoriasis-Patienten höher, bei größerer kumulativer und maximaler Dosis der Phototherapie sowie bei Anwendung einer systemischen Therapie. Trotz des erhöhten Risikos bleibt die absolute Anzahl von Hautmalignomen niedrig, insbesondere bei Vitiligo-Patienten, bei denen keine Fälle von Melanomen diagnostiziert wurden – ein bestätigendes Ergebnis, dass diese Phototherapie als insgesamt sichere Alternative/Option bei der Behandlung von Psoriasis und Vitiligo angesehen werden kann.

Quelle:

Photodermatol Photoimmunol Photomed. 2022 Nov 7. http://doi.org/10.1111/phpp.12844.

Incidence of skin malignancies in patients with vitiligo or psoriasis who received narrowband ultraviolet B phototherapy (308 nm/311 nm): A retrospective review of 3730 patients.

Chia BKY, Yew YW, Zhao X, Chong WS, Thng TGS.

Feb 17 2023

Arznei-induziertes Pseudolymphom (NEWSBLOG)

Das medikamenteninduzierte kutane Pseudolymphom (CPL) ist eine häufige Form des Pseudolymphoms und es werden zahlreiche Medikamente damit in Verbindung gebracht. Der systematische Review ergab, dass das kürzeste mediane Zeitintervall zwischen der Einnahme des Medikaments und dem Ausbruch der Krankheit bei Patienten beobachtet wurde, die Antidepressiva einnahmen (60 Tage) (Range 7-540) und das längste mediane Zeitintervall bei Personen, die Immunmodulatoren einnahmen (300 Tage) (Range 3-7300). Die am häufigsten gemeldeten Arzneimittelkategorien, die CPL verursachten, waren Antihypertonika (17,9%), Antikonvulsiva (14,6%), monoklonale Antikörper (13,4%) und Antidepressiva (11,2%). Darüber hinaus waren die häufigsten Medikamente Phenytoin (6,7%), Amlodipin (5,6%), Fluoxetin (5,6%) und Carbamazepin (4,4%). Zusammenfassend sind Antihypertensiva, Antikonvulsiva, monoklonale Antikörper und Antidepressiva die am häufigsten für CPL verantwortlichen Medikamente. Es manifestiert sich - fast ohne Geschlechtsunterschied - meist bei Patienten mittleren Alters als juckende Papeln, Knötchen und Plaques.

Quelle:

Australas J Dermatol. 2022 Nov 4. http://doi.org/10.1111/ajd.13951.

Drug-induced cutaneous pseudolymphoma: A systematic review of the literature.

Etesami I, Kalantari Y, Tavakolpour S, Mahmoudi H, Daneshpazhooh M.

Feb 13 2023

Isotretinoin und psychiatrische Störungen (NEWSBLOG)

Das mit Isotretinoin assoziierte Risiko für Depression und suizidales Verhalten ist ein kontrovers diskutiertes Thema. Eine entscheidende Wissenslücke besteht bei der Exploration etwaiger weiterer psychiatrischer Komorbiditäten. In eine weltweite populationsbasierte retrospektive Kohortenstudie wurden zwei Gruppen von Patienten mit Akne aufgenommen, die mit Isotretinoin (n = 75.708) und oralen Antibiotika (n = 75.708) behandelt wurden. Die Patienten wurden hinsichtlich des Risikos für 9 psychiatrische Folgeerscheinungen verglichen. Im Vergleich Antibiotika-Gruppe zeigten Isotretinoin-Patienten ein geringeres Risiko für Depression (Hazard Ratio [HR]: 0,90; 95% Konfidenzintervall [KI]: 0,87-0,93; p < 0,001), aber ein vergleichbares Risiko für eine schwere depressive Störung (HR: 0,97; 95%-KI: 0,92–1,03; p=0,318). Das Risiko für Suizidversuche war zwischen den Gruppen vergleichbar (HR: 0,97; 95% KI: 0,85–1,11; p = 0,663) trotz des erhöhten Risikos für Suizidgedanken unter Isotretinoin (HR: 1,41; 95% KI: 1,32–1,50; p < 0,001). Patienten unter Isotretinoin hatten ein geringeres Risiko für posttraumatische Belastungsstörung (HR: 0,75; 95% KI: 0,68–0,82; p < 0,001), Angst (HR: 0,84; 95% KI: 0,82–0,87; p < 0,001), bipolare Störung (HR: 0,65; 95% KI: 0,59–0,72; p < 0,001), Schizophrenie (HR: 0,60; 95% KI, 0,48–0,76; p < 0,001) und Anpassungsstörung (HR: 0,82; 95% KI: 0,77–0,87; p < 0,001). Zusammenfassend lässt sich aus diesem riesigen retrospektiven Datenpool ableiten, dass Isotretinoin bei Akne-Patienten ein geringeres Risiko für sechs psychiatrische Komorbiditäten und ein vergleichbares Risiko für Selbstmordversuche mit sich bringt.

Quelle:

J Am Acad Dermatol. 2022 Oct 20:S0190-9622(22)02923-1. http://doi.org/10.1016/j.jaad.2022.10.031.

Isotretinoin and the risk of psychiatric disturbances - A global study shedding new light on a debatable story.

Kridin K, Ludwig RJ.

Feb 10 2023

Mikrosatelliten beim Melanom (NEWSBLOG)

Von insgesamt 5216 Patienten in dieser retrospektiven Kohortenstudie von 1998 bis 2019 hatten 108 (2,1%) Mikrosatelliten (repetitive DNA-Motive mit einer höheren Mutationsrate als andere DNA-Bereiche) beim initialen Staging. Die Überlebensanalyse zeigte, dass Mikrosatelliten ein unabhängiger Risikofaktor mit verringertem Gesamtüberleben, melanomspezifischem Überleben und krankheitsfreiem Überleben mit Hazard Ratios (HR) von 1,57, 1,76 bzw. 1,76 waren. Die stratifizierte Analyse bei Patienten im Stadium III zeigte ein 5-Jahres-Gesamtüberleben von Patienten im Stadium IIIB mit Mikrosatelliten von 35% (95 % KI 17,3–73,4 %) und melanomspezifisches Überleben von 45% (95% KI 23,1–87,5). Mikrosatelliten scheinen beim Melanom mit anderen ungünstigen Prognosefaktoren assoziiert zu sein.

Quelle:

J Am Acad Dermatol. 2022 Oct 17:S0190-9622(22)02898-5. http://doi.org/10.1016/j.jaad.2022.10.027

Prognostic role of microsatellites in melanoma and implications in the AJCC classification system: a cohort study.

Riquelme-Mc Loughlin C, Sandoval-Clavijo A, de Tord MB, Boada A, Alos L, García A, Carrera C, Malvehy J, Puig S, Toll A,

Podlipnik S.

Feb 06 2023

Aplasia cutis congenita (NEWSBLOG)

Aplasia cutis congenita (ACC) ist eine seltene angeborene Anomalie, die durch lokalisiertes oder multilokuläres Fehlen von Haut bei der Geburt gekennzeichnet ist. In dieser bevölkerungsbezogenen Studie wurden im Zeitraum 1998-2017 fünfhundert Fälle identifiziert (Prävalenz: 5,10 pro 100.000 Geburten). Die Kopfhaut war die häufigste Stelle für ACC (96,4%), und assoziierte angeborene Anomalien waren in 33,8% der Fälle vorhanden. Das Patau- und das Adams-Oliver-Syndrom waren die häufigsten unter den assoziierten Chromosomenanomalien (88,3%) bzw. den assoziierten genetischen Syndromen (57,7%). 16 % der Fälle waren mit Gliedmaßenanomalien und 15,4% mit angeborenen Herzfehlern verbunden. Eine Familienanamnese von ACC wurde in 2% der Fälle gefunden.

Quelle:

J Eur Acad Dermatol Venereol. 2022 Oct 27. http://doi.org/10.1111/jdv.18690.

Epidemiology of aplasia cutis congenita: A population-based study in Europe.

Coi A, Barisic I, Garne E, Pierini A, Addor MC, Aizpurua Atxega A, Ballardini E, Braz P, Broughan JM, Cavero-Carbonell C, de Walle HEK, Draper ES, Gatt M, Häusler M, Kinsner-Ovaskainen A, Kurinczuk JJ, Lelong N, Luyt K, Mezzasalma L, Mullaney C, Nelen V, Odak L, O'Mahony MT, Perthus I, Randrianaivo H, Rankin J, Rissmann A, Rouget F, Schaub B, Tucker

Feb 03 2023

Spezifisches IgE gegen Hausstaubmilbenallergene beeinflusst den Phänotyp und die Schwere der Atopie (NEWSBLOG)

Hausstaubmilben gehören zu den wichtigsten Quellen für luftgetragene Allergene mit hoher Relevanz für atopische Erkrankungen. Routinetests enthalten nur 4 von 32 registrierten Allergenen von Dermatophagoides pteronyssinus. Diese Studie ergab, dass eine Sensibilisierung gegenüber mehr als drei Milbenallergenen mit allergischem Asthma und/oder atopischer Dermatitis assoziiert war. Reaktionen auf Der p 5 und Der p 21 waren bei allergischem Asthma häufiger als bei allergischer Rhinitis. Neurodermitis-Patienten waren unter anderem häufiger gegen Der p 5, Der p 20 und Der p 21 sensibilisiert. Der p 20-IgE > 80 kU/L war bei 75% der Patienten mit schwerer atopischer Dermatitis assoziiert. Zusammenfassend zeigt diese Studie die klinische Bedeutung des „Sensitization count“ und bestimmter Allergene (Der p 5, Der p 20 und Der p 21), die noch nicht für die Routinediagnostik verfügbar sind. Ihre Implementierung in diagnostischen Maßnahmen wird die Diagnostik und Risikoabschätzung Hausstaub-allergischer Patienten verbessern.

Quelle:

Allergy. 2022 Oct 14. http://doi.org/10.1111/all.15553.

Specific IgE against the house dust mite allergens Der p 5, 20 and 21 influences the phenotype and severity of atopic diseases.

Walsemann T, Böttger M, Traidl S, Schwager C, Gülsen A, Freimooser S, Roesner LM, Werfel T, Jappe U.

Erstellt von Administrator am 2005/01/28 16:50
  

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