Methotrexat (MTX)

Zuletzt geändert von Thomas Brinkmeier am 2023/12/10 20:01

Methotrexat (MTX)

Wirk: Folsäureantagonist (Hemmung der Dihydrofolat-Reduktase) und Antimetabolit

Eig: renale Eliminierung

NW: - Mukositis

Bed: häufigste NW

Kopl: mukokutane Ulzera

Lit: Case Rep Dermatol Med. 2014;2014:946716.  

- Leberzirrhose

Man: nach Langzeit-Gabe von MTX mit einer kumulativen Dosis um 2,2 g

CV: Die Transaminasen sind zur Einschätzung der Leberschädigung nicht aussagekräftig; dennoch sind monatliche Laborkontrollen indiziert.

Di: - Leberbiopsie

Bed: diagnostischer GS

Ind: früher ab einer kumulativen Dosis von 1-1,5 g empfohlen, Empfehlung wurde aber revidiert

- Serumspiegel des Aminopropeptids von Kollagen III (PIIINP)

Ind: vor und während Therapie

Bed: nicht-invasiver Verlaufsparameter der Wahl

Note: entscheidend ist die individuelle Verschiebung/Erhöhung des Peptids, nicht der Absolutwert

Neg: Fehleranfälligkeit der Messwerte durch Arthritis oder Lungenfibrose (oder andere Auslöser einer Fibrinogenese), ferner durch Nikotinabusus, NSAR und andere Begleitmedikamente

- Myelosuppression

- GI-Beschwerden, insbes. Nausea

Prop: Gabe von 1-5 mg Folsäure am Tag nach der MTX-Gabe

- Hautreizungen an den Injektionsstellen nach subkutaner Applikation

Dos: 7,5-20 mg/Woche (max. 35 mg/Woche)

Appl: oral, s.c., i.m., i.v.

Co: Folsäure 1-5 mg/Tag

Wirk: Reduktion typischer NW bei Langzeiteinnahme bei nur minimaler Wirksamkeitsabnahme

Lab: Kontrolle von BB, Leber- und Nierenwerten vor Therapiebeginn, danach anfangs alle 4 Wochen, später alle 8 Wochen; sinnvoll ist auch der Ausschluss von HIV, Tuberkulose und Hepatitis B und C vor Therapiebeginn

KI: - signifikante Leberveränderungen

- Kreatinin-Clearance < 50 ml/min

- Schwangerschaft oder Schwangerschaftswunsch

Note: Bei Paaren mit Familienplanung sollten männliche Pat. MTX für mind. 3 Monate und weibliche Pat. MTX für mind. 1 Menstruationszyklus abgesetzt haben.

- GI-Ulkus

- akute Infekte

- Anämie, Leukopenie, Thrombopenie

- Kombination mit anderen systemischen Immunsuppressiva

WW: - Toxizität erhöht durch Barbiturate, Chloramphenicol, Metamizol, NSAR, Phenytoin, Sulfonamide, Tetrazykline u. a.

- Toxizität erhöht durch Rote Bete

Lit: Clin Exp Dermatol. 2016 Dec;41(8):893-895

Th: Leucovorin® 10 mg/ml als Antidot

Inh: Calciumfolinat 12,7 mg (entsprechend 10 mg Folinsäure)

Dos: 4-6x/Tag 10 mg

Appl: i.v. oder i.m.

  

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