Perianale Streptokokkendermatitis

Zuletzt geändert von Thomas Brinkmeier am 2023/12/10 19:55

Perianale Streptokokkendermatitis

Histr: Erstbeschreibung durch Amren im Jahre 1966

Engl: perianal streptococcal disease, perianal cellulitis,

Err: meist beta-hämolysierende Streptokokken der Gruppe A, seltener B, C, D, G

Note: auch Staph. aureus kann eine klinisch identische Symptomatik hervorrufen

Pg: wahrscheinlich spielen auch bakterielle Toxine eine Rolle

TF: Barriereschädigung der Haut, z. B. durch Bagatelltraumata, Irritation etc.

Vork: Jungen häufiger als Mädchen, meist in den ersten 10 Lj. auftretend

KL: scharf begrenzte, perianale Makulopapeln und Plaques, ggf. pustulierend, häufig mit Defäkationsschmerz bis Stuhlverhalt, Brennen und Juckreiz

Ass: - bakterielle Pharyngitis/Tonsillitis

Inf: oral-fäkal

- Impetigo contagiosa

Di: - Wundabstrich auf bakterielle Erreger und Resistenzen (auch von den Nasenvorhöfen und dem Rachen)

Note: Falls gemeinsames Baden mit einem Geschwisterkind praktiziert wird, sollte auch bei diesem eine Abstrichdiagnostik erfolgen.

- ggf. Pilzkultur

- ASL-Titer

- ggf. HNO-Konsil zum Fokus-Ausschluss

DD: atopisches, mikrobielles, irritatives oder kontaktallergisches Ekzem, Mykose, Psoriasis inversa, Morbus Bowen, extramammärer Morbus Paget, Herpes simplex

Th: - lokale Antiseptika wie Polihexanid, Octenidin oder Chlorhexidin

Altn: Mupirocin

- Penicillin p. o. oder Aminopenicilline (insbes. Amoxicillin/Clavulansäure)

Phar: Bitte registrieren / anmelden

Appl: oral

Altn: - Erythromycin

- Cefuroxim

Bed: Soll Penicillin in der Wirksamkeit überlegen sein und avanciert zum GS.

- Clindamycin

Co: adjuvante ggf. orale Gabe von Zinkhistidin

Dos: 15 mg/Tag

  

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