Das Wiki Blog - Blog-Beiträge für Juli 2021

Plattenepithelkarzinome ohne UV-Einfluss bei EBD (NEWSBLOG)

Plattenepithelkarzinome (SCC) entwickeln sich bei mehr als 80% der Patienten mit rezessiver dystrophischer Epidermolysis bullosa (RDEB). Im Gegensatz zum UV-induzierten SCC resultiert das RDEB-SCC aus einer Hautschädigung und weist eine hohe Proliferations- und Metastasierungsrate mit einer 5-Jahres-Überlebensrate nahe Null auf. Das Ziel dieser Studie war es, die Mechanismen zu eruieren, die der erhöhten Metastasierungstendenz von RDEB-SCC zugrunde liegen. Es wurde festgestellt, dass TGFβ1, das von RDEB-dermalen Fibroblasten sezerniert wird, Migration und Invasion induziert und die Expression von Epithel-zu-Mesenchym-Transitionsmarkern in einer RDEB-SCC-Linie erhöht. Diese Effekte wurden durch die Hemmung des TGFβ-Signalwegs und seiner nachgeschalteten Signalwege MEK/ERK, P38-Kinase und SMAD3 umgekehrt. Eine Reihe von niedermolekularen Inhibitoren für diese Signalwege befinden sich in verschiedenen Phasen klinischer Studien und könnten zukünftig auf RDEB-SCC-Patienten angewendet werden.

Quelle:

Exp Dermatol. 2021 May;30(5):664-675. http://doi.org/10.1111/exd.14304.

Role of transforming growth factor-β1 in recessive dystrophic epidermolysis bullosa squamous cell carcinoma.

Twaroski K, Chen W, Pickett-Leonard M, Tolar J.

Periostin ist mit der Aggressivität kutaner Plattenepithelkarzinome assoziiert (NEWSBLOG)

Periostin, ein Makromolekül der extrazellulären Matrix, das an der Tumorgenese beteiligt ist, dient als prognostischer Marker für viele Krebsarten. Es liegen jedoch keine Daten zur Periostinexpression beim Plattenepithelkarzinom der Haut (cSCC) vor. Die Immunhistochemie zeigte eine Periostinexpression innerhalb des intratumoralen Stromas, jedoch nicht innerhalb der Tumorzellen. Periostin scheint also ein Produkt der peritumoralen Mikroumgebung und nicht der Tumorzellen selbst zu sein. In der unten zitierten Studie stiegen die Periostinspiegel signifikant an: cSCC in situ < Niedrigrisiko-cSCC < Hochrisiko-cSCC < cSCC bei Patienten mit rezessiver dystrophischer Epidermolysis bullosa. Die Ergebnisse dieser Studie zeigen, dass die Fibroblasten-Periostinexpression stark mit der Aggressivität von cSCC korreliert und dadurch einen molekularen Marker darstellen kann, der für die Subtypisierung und Diagnose von cSCCs gemäß ihrer biologischen Natur nützlich sein könnte.

Quelle:

Exp Dermatol. 2021 May;30(5):698-704. http://doi.org/10.1111/exd.14281

Over-expression of stromal periostin correlates with poor prognosis of cutaneous squamous cell carcinomas.

Lincoln V, Chao L, Woodley DT, Murrell D, Kim M, O'Toole EA, Ly A, Cogan J, Mosallaei D, Wysong A Chen M.

 

Dupilumab bei generalisiertem Lichen amyloidosus (NEWSBLOG)

Der Lichen amyloidosus ist ein Subtyp der primär lokalisierten kutanen Amyloidose, die durch Ablagerung von Amyloidprotein in der Haut ohne viszerale Beteiligung gekennzeichnet ist. Obwohl sie normalerweise auf lokalisierte Bereiche des Körpers beschränkt ist, kann sie selten generalisiert auftreten und ist stark juckend. Die limitierte Form wird mit topischen oder intraläsionalen Kortikosteroiden oder topischem Tacrolimus behandelt, wohingegen die generalisierte Form schwieriger zu behandeln ist (z.B. mit Retinoiden, Cyclosporin oder UV-Licht). Beim Juckreiz-assoziierten Lichen amyloidosus wurde spekuliert, dass wiederholtes Kratzen zu einer Degeneration der Keratinozyten mit anschließender dermaler Amyloidbildung durch Makrophagen und Fibroblasten führen könnte. Die unten zitierte Publikation stellt den ersten Patienten mit generalisiertem primär kutanem Lichen amyloidosus vor, der erfolgreich mit Dupilumab behandelt wurde. Die Autoren schlagen vor, Dupilumab als Erstlinientherapie bei generalisiertem Lichen amyloidosus und auch bei anderen Juckreiz-assoziierten Dermatosen, für die es keine spezifische Standardtherapie gibt, in Betracht zu ziehen.

Quelle:

Dermatol Online J. 2020 Dec 15;26(12): http://dx.doi.org/10.5070/D32612051364

Clinical resolution of generalized lichen amyloidosis with dupilumab: a new alternative therapy.

Humeda Y, Beasley J, Calder K.

Ustekinumab bei paradoxen Hautreaktionen (NEWSBLOG)

22 Artikel wurden in diesem Review berücksichtigt. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Ustekinumab, ein humaner monoklonaler Antikörper, der gegen IL-12 und IL-23 gerichtet ist, bei der Behandlung paradoxer Hautreaktionen (wie Psoriasis) auf Tumornekrosefaktor-alpha (TNF-α)-Inhibitoren wirksam ist, insbesondere bei Patienten, die keine Spontanremission zeigen oder auf konventionelle Behandlung nicht ansprechen.

Quelle:

Dermatol Ther. 2021 Feb 16:e14883. http://doi.org/10.1111/dth.14883.

Ustekinumab for the treatment of paradoxical skin reactions and cutaneous manifestations of inflammatory bowel diseases.

Wu J, Smogorzewski J.

Botulinum und PRP schlagen Triamcinolon in der Keloidtherapie (NEWSBLOG)

Das Ziel dieser Arbeit war es, die therapeutische Wirksamkeit der intraläsionalen Injektion von Botulinumtoxin Typ-A (BTX-A), plättchenreichem Plasma (PRP) und Triamcinolonacetonid (TAC) bei Keloiden zu vergleichen. Insgesamt 60 Keloidpatienten wurden eingeschlossen und nach dem Zufallsprinzip in drei gleiche Gruppen aufgeteilt mit jeweils drei Sitzungen in monatlichen Abständen. Botox (100 I.E.) wurde mit 2 ml Kochsalzlösung verdünnt, um eine Formulierung von 5 IE/0,1 ml herzustellen, was 5 I.E./cm3 (5 I.E./Injektionspunkt) mit einem Maximum von 60 I.E./Sitzung ergab. Die Ergebnisse zeigten eine signifikante Verbesserung des Vancouver Scar Scale in den BTX-A- und PRP-Gruppen, und zwar relativ stärker als in der TAC-Gruppe. Die immunhistochemischen Untersuchungen demonstrierten eine signifikante Abnahme der Expression des Bindegewebswachstumsfaktors (connective tissue growth factor = CTGF) nach der Behandlung – hier ebenso relativ ausgeprägter in den BTX-A- und PRP-Gruppen als in der TAC-Gruppe. Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass in der Keloidbehandlung sowohl BTX-A als auch PRP höhere Chancen auf kosmetisch ansprechende Ergebnisse als die konventionelle TAC-Injektion erwarten lassen.

Quelle:

Dermatol Ther. 2021 Feb 18:e14900. http://doi.org/10.1111/dth.14900.

Botulinum toxin and platelet rich plasma as innovative therapeutic modalities for keloids.

Neinaa YME, Elsayed TA, Mohamed DA, Elfar NN.

Co-Gabe von Vitamin K2 bei Vitamin D3-Substitution (NEWSBLOG)

Dermatologen empfehlen häufig Vitamin D für sonnengeschützte Patienten. Die meisten Patienten sind sich der Schlüsselrolle von Vitamin K2 im Vitamin-D-Stoffwechsel nicht bewusst und erhalten nicht ausreichend Vitamin K2 mit der Nahrung. Eine Umfrage unter 50 Sonnenschutzpatienten zeigte, dass 4/50 die Rolle von Vitamin K2 verstanden und 1/50 Vitamin K2 ergänzt hat. Daher kann eine Beratung zur Vitamin-K2-Supplementierung insbesondere für Patienten, die guten UV-Schutz betreiben, von Nutzen sein.

Hintergrund:

Vitamin D und Vitamin K2 wirken im physiologischen Dosisbereich synergistisch. Die Produktion von Vitamin K2 erfolgt vorwiegend durch Bakterien wie E. coli oder Bacteroides fragilis. Durch die synergistische Wirkung beider Vitamine werden Proteine wie Ostecalcin aktiviert, die den Einbau von Kalzium in den Knochen fördern. Vitamin D sorgt für die Resorption von Kalzium aus dem Darm; Vitamin K2 steuert die richtige Kalziumverteilung im Körper. Neben der Einlagerung in den Knochen sollte Kalzium aus den Plaques in den Blutgefäßwänden entfernt werden und sich dort möglichst nicht einlagern. Substitution von Vitamin D mit Tagesdosen > 2000 I.E. kann zu einem Mangel an Vitamin K2 führen. Andere Gründe für einen Vitamin K2-Mangel können gastrointestinale Erkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa oder eine Medikation mit Antibiotika, Antiepileptika oder Vitamin K-Antagonisten wie Marcumar oder Warfarin sein. Bei einer Vitamin D3-Tagesdosis von 2000 IE gilt eine Vitamin K2-Dosis von 100-200 mcg als ausreichend, um das aufgenommene Kalzium zu verwerten. Ansonsten liegt die empfohlene Vitamin K2-Tagesdosis für Erwachsene bei 70 mcg (bei Säuglingen zwischen 7-11 Monaten dagegen bei 10 mcg). Moderne Nahrungsergänzungsmittel bieten Fixkombinationen aus Vitamin D3 und Vitamin K2 an (z.B. MK-7).

Quelle:

J Drugs Dermatol. 2021 Feb 1;20(2):228-229. http://doi.org/10.36849/JDD.5829.

Vitamin K2 Awareness in Sun-Protected Patients Supplementing With Vitamin D.

Abouodah H, Douglas LM, Ho BV, Bhattacharya R, Wolf E, Wang-Weinman T, Liu D, Aires D.

Cyclosporin A bei Folliculitis decalvans (NEWSBLOG)

Diese Publikation berichtet über drei Patienten mit refraktärer Folliculitis decalvans, die auf Cyclosporin A ansprachen (zwei davon in niedriger Dosierung mit 25 mg zweimal täglich) unter polyvalenter Medikation mit gleichzeitiger Gabe von antiseptischen oder antibiotischen oder anderen entzündungshemmenden Substanzen.

Quelle:

Australas J Dermatol. 2021 May;62(2):e345-e347. http://doi.org/10.1111/ajd.13532.

Effective treatment of folliculitis decalvans with cyclosporin: A case series.

Jerjen R, Meah N, Trindade de Carvalho L, Wall D, Gunatheesan S, Sinclair R.

Dupilumab bei therapieresistenter chronisch spontaner Urtikaria (NEWSBLOG)

Dieser Artikel berichtet über zwei Patienten mit chronischer spontaner Urtikaria und Lippenangioödem, die auf H1-Antihistaminika der zweiten Generation in hoher Dosierung, Omalizumab und Cyclosporin, nicht ansprachen. In dieser Situation muss der Off-Label-Einsatz verschiedener Immunsuppressiva (z. B. Methotrexat, Tacrolimus, Mycophenolat, Dapson oder Hydroxychloroquin) mit einer individuellen Nutzen-Risiko-Abwägung diskutiert werden. Diese beiden Patienten profitierten von der sicheren Gabe des IL-4-IL-13-Inhibitors Dupilumab mit einer Remission nach 8 Wochen.

Quelle:

Dermatol Ther. 2021 Mar;34(2):e14821. http://doi.org/10.1111/dth.14821.

Recalcitrant chronic urticaria treated with dupilumab: Report of two instances refractory to H1-antihistamines, omalizumab and cyclosporine and brief literature review.

Errichetti E, Stinco G.

Erstellt von Administrator am 2005/01/28 16:50
  

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